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Freie Translationstechnologie

Im folgenden wird eine Sammlung von freien Softwareprogrammen zur Unterstützung aller beim Übersetzen anfallenden Aufgaben bzw. eine frei kopierbare und kooperativ entwickelte, computergestützte Arbeitsplattform für Übersetzer vorgestellt. Zu diesem Ziel können verschiedene Stufen des Einsatzes von OpenSource ausgemacht werden, die in den folgenden zwei Vorschlägen ansatzweise aufgezeigt werden.

Phase 1: FLOSS Plattform - USB-Trans

Bereits bei einem auf dem PC vorinstallierten Windows-Betriebssystem kann eine Vielfalt von offener und kostenloser Software für translationsspezifische Zwecke genutzt werden. Unser Vorschlag für eine Zusammenstellung von FLOSS (Freeware and Open Source Software) für Übersetzer (Download hier: USBTrans) auf der Basis des weit verbreiteten kommerziellen PC-Betriebssystems setzt sich aus folgenden Programmen zusammen:

  • Translation Memory: OmegaT
  • Translation Editor (TMX, XLIFF): Virtaal, XBench
  • TM Alignment: BiText2TMX, AlignAssist, LF-Aligner
  • Translation File Management: Okapi Tools
  • Concordancer: TextStat, AntConc
  • Terminologieverwaltung: Foreign-Desk TermBase
  • Mindmaps: Heimer
  • Video Subtiling: Gaupol
  • Literaturverwaltung: JabRef
  • Bibliometrie und Literaturrecherche: Publish or Perish
  • Passwortmanagement: KeePass
  • PDF: Sumatra PDF-Reader
  • Website-Download: WinHTTrack
  • Dateimanagement: DoubleCommander (copy, move, delete, zip)
picture of USBTRans Menu

Der Inhalt der als ZIP-Archiv downloadbaren Datei (http://www.uibk.ac.at/downloads/trans/usbtrans.zip, 458 MB) kann - einmal entpackt (634 MB) - auf einen USB-Stick kopiert werden. Alle Programme können ohne Installation sofort verwendet werden. Die darin enthaltenen Programme können dann durch einfaches Einstecken des USB-Sticks auf jedem PC mit installiertem Windows-Betriebssystem über das automatisch aufgerufene Menüsystem ohne Installation benützt werden. Falls das Menü nicht automaitsch startet (abhängig von den lokalen Einstellungen), muss lediglich das enthalten Programm start.exe ausgeführt werden.

Phase 2: Open Source Plattform - tuxtrans (2007-2021)

Im zweiten Schritt besteht die gesamte Arbeitsplattform aus Open Source Software. Dabei handelt es sich um Programme, deren Quellcode offengelegt wird und die meist kostenlos von einer Gemeinschaft von Programmieren zur Verfügung gestellt werden. (siehe FSF, GPL V3, OSI)

Kooperativ entwickelte, freie Software bietet entscheidende Vorteile gegenüber kommerziellen Programmen, die in den vier Freiheiten zum Ausdruck (http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html) kommen:

  1. Das Programm beliebig nutzen zu können;
  2. Möglichkeit der Anpassung durch offenen Quellcode. Eigene Anforderungen und zusätzliche Funktionalität lassen sich dadurch schnell und leicht erreichen. Wenn ein Benutzer nicht selbst in der Lage ist, Programmcode zu verfassen, zu ändern oder hinzufügen, kann er - zumindest im Ausmaß dessen, was vergleichbare, kommerzielle Produkte kosten - einen Programmierer dafür bezahlen;
  3. Weiterentwicklung nach Belieben und damit verbunden auch eine erhöhte Sicherheit durch schnelle und dezentrale Weiterentwicklung;
  4. freie Vervielfältigung. Freie Software kann auf jedem PC ohne irgendwelche Berücksichtigung von Lizenzen, Hardwareschutz o.ä. installiert werden. Insbesondere im universitären Umfeld verwenden Studenten Programme auf verschiedenen PCs (Bibliothek, ZID, Fakultäten etc.), für spezifische Software muss daher meist eine Campus-Lizenz angeschafft werden.
tuxtrans desktop

Open Source beginnt bereits beim Betriebssysem: Mit Linux und all seinen Varianten existiert bereits ein exzellentes und verlässliches Betriebssystem. Distrowatch bietet einen Überblick über die wichtigsten Linux-Distributionen.

Von 2007 bis 2021 stellten wir aus den zur Verfügung stehenden Anwendungen und Programmen eine Linux-Variante für Translatoren, genannt tuxtrans zusammen. Dadurch konnten ÜbersetzerInnen ein funktionierendes und einsatzbereites PC-System lizenzfrei installieren.